Samstag, 26. März 2016

OSTERN 2016


 Bei keinem Fest liegen 
Trauer und Hoffnung 
Schmerz und Erlösung 
Tod und Auferstehung 
so nahe beeinander. 


 Kein Fest stimmt mich so nachdenklich wie Ostern. 
Schon als Kind drängten sich die Gedanken in meinem Kopf, 
wenn ich an der Hand meiner Mutter den Kreuzweg gegangen bin. 
Jede Station ein Bild, voll Schmerz und Hilflosigkeit...
Später in meiner Jugendzeit gab es vor Ostern Meditationsnächte. 
Wir sangen, spielten Gitarre und hörten Texte...
Es gab Nachtwanderungen, Sonnenauf- und untergänge...
 

 Wenn ich diese Zeilen schreibe, wird mir bewusst, 
wie angstfrei ich aufwachsen durfte. 
Angst vor Kriminalität...kannte ich nicht...
Bei uns im Dorf gab es damals auch Flüchtlinge 
Menschen die aus Jugoslawien kamen 
und in einfachen Hütten bei uns im Dorf lebten.
Sie waren anders als wir,
hatten andere Gewohnheiten, 
eine andere Sprache...
Aber Angst...nein Angst hatten wir nicht vor ihnen... 

 Meine jüngsten Kinder sind heute so alt wie ich damals war. 
16...kein leichtes Alter
 Keine leichte Zeit...

 
Die Zeiten haben sich geändert. 
Vor einigen Tagen erreichte mich der Anruf einer Freundin...
In den großen Einkaufszentren rund um Wien 
sind bewaffnete Polizisten unterwegs...
kalte Schauer jagen mir diese Bilder über den Rücken...


Heute brauche ich keinen Kreuzweg mehr zu gehen, 
um Bilder voll Schmerz und Hilflosigkeit zu sehen. 
Die Medien tragen diese Bilder zu uns ins Wohnzimmer...
Wegschauen? 
geht nicht mehr...
zu Nahe ist das Leid gerückt... 
zu beängstigend die Gefahr...
was wir früher nur aus der Zeitung kannten, 
spielt sich heute vor unserer Haustüre ab.

 
Ostern 2016
Ein Fest voller Trauer
aber auch voller Hoffnung

Auf Kälte folgt Wärme, 
auf Dunkelheit Licht
Auf Nacht Tag
auf Leid Erlösung
 auf Krieg Frieden
 

 Seit meiner Jugendzeit begleiten mich Lieder und Texte von
 Franz v. Assisi.
Er war mir immer nahe, 
seine Einstellung zum Leben...
damit konnte ich mit 16 und daran hat sich bis heute nichts geändert.

 
Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens.
Wo Hass herrscht, lass mich Liebe entfachen.
Wo Beleidigung herrscht, lass mich Vergebung entfachen.
Wo Zerstrittenheit herrscht, lass mich Einigkeit entfachen.
Wo Irrtum herrscht, lass mich Wahrheit entfachen.
Wo Zweifel herrscht, lass mich Glauben entfachen.
Wo Verzweiflung herrscht, lass mich Hoffnung entfachen.
Wo Finsternis herrscht, lass mich Dein Licht entfachen.
Wo Kummer herrscht, lass mich Freude entfachen.
O Herr, lass mich trachten:
nicht nur, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste,
nicht nur, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe,
nicht nur, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe,
denn wer gibt, der empfängt,
wer sich selbst vergisst, der findet,
wer verzeiht, dem wird verziehen,
und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben. 
( Franz v. Assisi)


OSTERN 2016
ein Fest der Hoffnung auf Frieden
rücken wir näher zusammen 
voll Dankbarkeit dass wir uns haben 
voll Hoffnung auf Frieden



eure